Geschichte von Lucca

Zuerst ligurische Ansiedlung und dann etruskische, wurde Lucca im Jahre 180 v. Ch. eine römische Kolonie. Nach dem Fall des römischen Imperiums wurde die Stadt von den Goten erobert und im Laufe des 6. Jahrhunderts zur Hauptstadt des Langobardischen Herzogtums der Tuscia. Beim Niedergang des letzteren wurde Lucca zum Sitz des “Marchesato di Toscana”.

Im Jahre 1119 wurde Lucca zur freien Gemeinde, um sich dann in eine “Podesteria” zu verwandeln, in welcher die Macht von den Vertretern der neuen Klasse der Händler gehalten wurde, die sich in diesem Zeitraum zu entwickeln begann. Neben der Seidenindustrie entwickelte sich auch eine intesive Bankenaktivität, dank derer Lucca zu einem bedeutenden wirtschaftlichen Zentrum auf europäischer Ebene wurde.

Im gleichen Zeitraum wurde Lucca, da sie von der Via Francigena durchquert wird, zu einer bedeutenden Etappe des Pilgerns, das die Christen des nördlichen Europas nach Rom brachte.

Verwickelt in die Kriege zwischen Pisa und Florenz sowie in den Kampf zwischen Welfen und Gibellinen, und für einige Zeit regiert von Uguccione della Faggiuola, von Castruccio Castracani und der Familie Guinigi, wurde Lucca im Jahre 1430 eine Republik und behielt ihre Unabhängigkeit bis zum Jahre 1799.

Im Jahre 1805 gründete Napoleon auf Anfrage des Senats von Lucca das “Principato di Lucca e Piombino”, und übertrug es seiner Schwester Elisa und deren Ehemann, Felice Baciocchi.

Mit dem Kongress von Wien und der Restauration wurde das Herzogtum Lucca gegründet, das den Borboni di Parma übertragen wurde. Maria Luisa di Borbone folgte ihr Sohn Carlo Ludovico nach (1824), der bis 1847 regierte, als das Herzogtum ins Großherzogtum der Toskana eingegliedert wurde.

Im Jahre 1860 wurden Lucca und das Großherzogtum der Toskana dem Italienischen Reich angeschlossen.