Zum Ursprung von Pisa gibt es recht unterschiedliche Informationen.
Manch einer gibt als ihre Gründer die Griechen an. Für andere wurden die “Grundsteine” durch die Ligurier gelegt. Zum Schluß gibt es noch die, die als Väter, wie von vielen anderen Städten der westlichen Toskana, die Etrusker sieht.

Mit großer Wahrscheinlichkeit entstand diese Unsicherheit durch die Tatsache, daß sich Pisa in einem Grenzgebiet zwischen verschiedenen Völkern befand.

Doch die im Laufe des 19. Jahrhundert gemachten Funde von ca. 20 auf der Eisenzeit stammenden Gräbern und des in den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts entdeckten “Tumulo del Principe Etrusco” lassen die Gründung von Seiten eines mysteriösen Volkes annehmen, das – vielleicht – aus Lydien, der heutigen Türkei, stammte.

Sicher ist der Ort der ersten Ansiedlungen: die Zone im Norden des historischen Zentrums. In der Lokalität Gagno, nicht weit entfernt von der Stadtmauer, zwischen ein- oder zweistöckigen Villen, die charakteristisch sind für diese Ecke von Pisa, befindet sich der bereits erwähnte “Tumulo”. Ausgrabungen in der Nähe der Piazza dei Miracoli haben außerdem die Präsenz von Villen in Pisa römischer Herkunft ans Licht gebracht. Denn die Stadt des Schiefen Turms war ein bedeutender befestigter Hafen sowie Militärbasis für Rom.

Nach dem Niedergang des Imperiums sah Pisa ihre Bedeutung verblassen und die Nachrichten, die sie betrafen, wurden selten.

Um sie im Mittelpunkt des – nicht nur italienischen - Geschehens wiederzufinden, müssen wir ca. das Jahr 1000 abwarten, als ihre Macht und ihr Prestige zu wachsen begannen (für genauere Informationen zu diesem Zeitraum lesen wir das folgende Kapitel des Reiseführers, der antiken Seerepublik Pisa gewidmet).