Trekking ringsum Massarosa

Das hübsche Dörfchen Massaciuccoli liegt zwischen sanften, olivenbestandenen Hügeln und dem Massaciuccoli-See. Hier beginnen wir einen interessanten Ausflug, der uns eine üppige Naturlandschaft mit antiker Kultur und herrlichen Panoramen entdecken läßt.

Die Route beginnt am kleinen Seehafen beim Besucherzentrum des Vogelschutzvereins L.I.P.U. Empfehlenswert ist ein kurzer Spaziergang auf dem Holzsteg, der vom L.I.P.U.-Zentrum durch das Schilfrohr zu Vogelwarten führt, von denen aus man die reiche Vogelwelt des Sees beobachten kann.

In der Römerzeit befanden sich in diesem Gebiet vermutlich ein Dorf und ein Hafen mit einem regen Warenumschlag. Spuren aus dieser Zeit sehen wir an der Via Pietra a Padule: Rechts steht die Ruine einer römischen Villa, die zu einer Ansiedlung mit Thermalanlagen gehörte. Weiter links treffen wir auf das Antiquarium, das unbedingt besichtigt werden sollte. Hier befindet sich ein wunderschönes Steinmosaik (370x434 cm). Kurz nach dem Antiquarium biegen wir links auf einen Weg, der durch einen Olivenhain bergauf führt zu den Thermen. Auf einer Terrasse, die am unteren Berghang des Monte Aquilata angelegt wurde, sehen wir die Reste einer typischen Villa d`otium aus der Zeit Kaiser Trajans (1.-2. Jh.). Sie gehörte der Patrizierfamilie der Venulei, die im Gebiet von Pisa Ländereien und Keramikfabriken besaßen. Wenn wir uns wieder auf den Weg machen, sehen wir die korallenroten Farben einer der schönsten historischen Villen, die es im Gebiet von Massarosa gibt: die Villa Minutoli Tergimi, die auf dem Fundament eines alten Wachtturms erbaut wurde.

Unsere kunsthistorische Tour geht weiter: Die nächste Strecke ist vermutlich ein Teil der alten Frankenstraße (Via Francigena). Das Landschaftsbild ändert sich und wird nun von steilen Hängen geprägt, die mit dichter mediterraner Macchia bewachsen sind.

Am Monte Aquilata ist noch die Ruine der Burg zu erkennen, die auf den Resten eines alten römischen Wachtturms entstanden war.


Bootausflug am LIPU Volgeschutgebiet

Wir starten am kleinen Hafen in Massaciuccoli und machen mit dem Boot eine Rundfahrt über den Massaciuccoli-See, durch das nördliche Sumpfgebiet, bis zum Belvedere Puccini in Torre del Lago.

Am Anfang der Bootsfahrt sehen wir vom Boot aus die Bergkulisse der Apuanischen Alpen und im Hintergrund die Apenninen. Bevor wir in den Kanal Malfante einbiegen, sehen wir rechterhand die bezaubernde, in Palmen und Zedern eingebettete Villa Ginori. Vom Boot aus erkennt man, wie ausgedehnt das Sumpfgebiet ist. Es ist der ideale Brutort für viele Arten von Wasservögeln.

An den Ufern des Kanals Malfante wachsen Eschen, Erlen, Tamarisken und Silberpappeln, die typische Vegetation der Feuchtgebiete. Es gibt auch viele Eukalyptusbäume, die früher hier angepflanzt wurden, weil man irrtümlicherweise glaubte, ihre balsamischen Essenzen seien gegen die Malaria wirksam.

Charakteristisch sind die zahlreichen, teils nicht mehr benutzten Fischernetze, die an Pfählen aufgespannt sind. Früher wurde hier viel Fischfang betrieben, denn der See und die Kanäle im Sumpfgebiet sind reich an Süß- und Salzwasserfischen.

Vom Kanal Malfante aus geht es weiter zum Kanal "Le Venti". Eine ganze Reihe von größeren und kleineren Wasserwegen bildet ein dichtes Netz, über das man in das innere Sumpfgebiet gelangt. Zwischen den Kanälen gibt es einige Teiche, auf denen sich Reiher und vielerlei Enten tummeln und Nahrung suchen. Hier kann man die verschiedensten Vogelarten sehen, vor allem im Frühjahr, wenn tausende von Vögeln auf ihrem Flug entlang der tyrrhenischen Küste durch dieses Gebiet ziehen und hier rasten, bevor sie über die Alpen nach Mittel- und Nordeuropa weiterfliegen.

Vom Sumpfgebiet aus fährt das Boot zum See, kommt am Belvedere in Torre del Lago vorbei und fährt quer über den See nach Massaciuccoli zurück.


Der Weg der Pfarrerkirche in Massarosa

Von Massarosa führt uns eine kurvenreiche Straße durch alte Olivenhaine nach Pieve a Elici. Plötzlich sehen wir sie vor uns, die romanische Kirche Pieve a Elici. Sie steht auf einer Anhöhe, die zur Meerseite abfällt, mitten auf einer großen Wiese. An diesem zauberhaft schönen Ort beginnt unsere Tour, die uns an den Dörfchen Luciano, Spezi und Coli vorbei, talabwärts nach Piano del Quercione führt.

Die Kirche Pieve a Elici verdankt ihren Namen sehr wahrscheinlich einem nahegelegenen Eichenwald, denn Elici ist abzuleiten vom lateinischen ilex (= Steineiche), das später zu illice wurde. Die Kirche wurde bereits 862 in einem Dokument erwähnt. Sie war zunächst dem Mailänder Bischof Ambrosius geweiht und wurde im 11. Jahrhundert umgebaut zu einer dreischiffigen romanischen Kirche, die dem hl. Pantaleone geweiht wurde. Im Laufe der Jahrhunderte wurden mehrfache Renovierungsarbeiter durchgeführt, die den schlichten romanischen Stil veränderten. Erst 1962 wurde der Kirchenbau so restauriert, dass er wieder seine ursprüngliche Gestall erhielt. Im Inneren der Kirche befinden sich neben bemerkenswerten Fresken aus dem 13. und 14. Jahrhundert eine meisterhafte Kreuzigung, die Guido Reni zugeschrieben wird, ein majestätisches Marmortriptychon aus dem Jahre 1470, vermutlich von Riccomanni, und ein Taufbecken aus der Schule Matteo Civitalis.

An der Kirche beginnt eine kleine, enge Straße (Via di Spezi), die mitten im Grünen, zwischen Steineicher uralten Olivenbäumen und Weingärten bergauf führt. Wir biegen bald rechts ab und erreichen nach kurzer Zeit Luciano, ein kleines Dorf, wo die Zeit stehengebliebei zu sein scheint. Die herrschaftlichen Villen und einfache Häuser sind umgeben von einer reichen Palette bunte Blumen. Wir kehren auf die kleine Straße zurück und können alte Ölmühlen, unzählige Wegkapellen (marginette) und alte Herrenhäuser bewundern, die im Stil des 18. Jh. renoviert wurden. Wir erreichen zuerst Spezi und dann Coli, alte, unverändert erhaltene Dörfche. Nach Coli geht es steil bergab. Wir können uns am Wege noch an einer Wasserquelle erfrischen und erreichen schließlich Piano del Quercione, das in der Ebene liegt. ... aus "Versilia - Entdeckungstouren" (Versilia Toscana Italia)