Gelegen auf einer Anhöhe gegenüber der Ortschaft Artimino, in der Gemeinde Carmignano, ist Villa La Ferdinanda – genannt auch “Villa dei cento camini – Villa der hundert Schornsteine” – wegen der zahlreichen Schornsteine, die ihr Dach zieren, die letzte Medici-Villa, die von Bernardo Buontalenti in Auftrag von Ferdinando I de’ Medici geplant wurde.

Begonnen im Jahre 1596 dauerten die Arbeiten zum Bau der Villa nur vier Jahre und waren im Jahre 1600 abgeschlossen.

Das beeindruckende Gebäude, von Großherzog Ferdinando I als Residenz während seiner Jagdausflüge genutzt, ist nicht von einem wirklichen Garten umgeben, sondern es fügt sich ein in ein Waldgebiet sowie das umliegende landwirtschaftliche Gelände.

Ursprünglich gehörten 17 bedeutende Lünetten von Giusto Utens zur Dekoration der Villa, welche ebenfalls Medici-Villen darstellten, die in der toskanischen Landschaft verteilt sind. Heute sind drei von ihnen verschwunden, während die verbliebenen im Museum “Firenze Com’ era” verwahrt werden. Der Saal der Kriege war dagegen dekoriert mit Lünetten, die Kampfszenen darstellen, auch diese von Giusto Utens gemalt.

Die Villa, in der Ferdinando I es liebte, die Sommermonate zu verbringen, war mit Fresken mythologischen Themas und zur Verehrung des Großherzogs dekoriert, Werk von Domenico Passignano und Bernardino Poccetti. Hier befanden sich auch die berühmten Gemälde von Tiziano und Caravaggio, die man heute in den Uffizien bewundern kann.

Im Jahre 1782 verkauften die Lothringer die Villa an den Marquis Lorenzo Barolomei; danach wurde sie, nachdem sie an die Familie Passerini übergegangen war, im Jahre 1911 zum Eigentum der Familie Maranini.

Während des 2. Weltkrieges wurde die Villa erheblich beschädigt, aber die Restaurierungsarbeiten wurden umgehend aufgenommen und bereits im Jahre 1945 beendet.

Nachfolgend hat die Villa zahlreiche Eigentümerwechsel erlebt.